Die Festung existierte vermutlich schon zu Zeiten der Kiewer Rus, doch der Steinbau wurde von den litauischen Fürsten Koriatowitschi errichtet. Von 1362 bis 1434 war die Festung der wichtigste Vorposten im Komplex mit den Verteidigungsanlagen der Stadt. Die Festung wurde erstmals 1374 in einer Urkunde des Fürsten Juri Koriatowitsch (einer der vier Koriatowitsch-Brüder, denen Podolien gehörte) erwähnt. Zu dieser Zeit waren die Türme und Mauern bereits aus Stein und teilweise aus Holz. Die Festung befand sich am Eingang der Stadt, den man über eine schmale, 9 Meter breite Landenge erreichte (die Stadt lag in einer Schleife des Flusses Smotrich). Unter den Koriatovićs wurde die Stadt zur Hauptstadt der Region, und die Festung wurde zu einem strategischen Verteidigungspunkt. Seit vielen Jahren sind sich Historiker und Wissenschaftler nicht mehr einig, wann die Festung gebaut wurde, so dass man immer noch davon ausgeht, dass der erste Stein im Jahr 1374 gelegt wurde. Die Legende besagt, dass die Festung Kamyanets - Podol nie im Sturm erobert wurde, sondern nur durch List oder Gold, was von Historikern jedoch widerlegt wird. Dank der Uneinnehmbarkeit der Festung, die durch die gemeinsame Anstrengung von Mensch und Natur geschaffen wurde, haftet der Kamyanets-Podilsky-Festung seit dem Mittelalter der Ruf "von Gottes Hand gebaut" an.
Kamyanets-Podilskyi, Ukraine