Der Weiße Turm

Der Weiße Turm ist das Wahrzeichen von Thessaloniki. Er steht heute allein an der Strandpromenade der Stadt, war aber in der Vergangenheit der südöstliche Turm der Stadtbefestigung. Der Turm wurde im 15. Jahrhundert nach der Eroberung Thessalonikis durch die Osmanen im Jahr 1430 erbaut. An seiner Stelle stand ein älterer Turm, der die Ostmauer mit der Meeresmauer verband. Dieser Turm bildete das östliche Ende der Stadtmauer, ein weiterer befand sich am westlichen Ende und ein dritter in der Mitte. Im Laufe seiner langen Geschichte wechselte der Turm von Zeit zu Zeit seinen Namen und seine Verwendung. Im 18. Jahrhundert hieß er "Festung von Kalamaria", und im 19. Jahrhundert wurde er "Turm der Janitscharen" und "Turm des Blutes" genannt. Die beiden letztgenannten Namen rühren daher, dass es sich um ein Gefängnis für politische Gefangene handelte und seine Mauern durch die häufigen Hinrichtungen von Gefangenen durch die Janitscharen mit Blut getränkt waren. Im Jahr 1890 tünchte ein Sträfling den Turm mit Kalk, um seine Freiheit zu erlangen, und seitdem hat er seinen heutigen Namen "Weißer Turm" behalten. Nach der Befreiung von Thessaloniki im Jahr 1912 kam der Turm unter griechische Herrschaft. Das Bauwerk befindet sich am Ufer des Golfs von Thermae und ist 34 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 22,7 Metern und einen Umfang von 70 Metern. Jedes der sechs Stockwerke besteht aus einem zentralen Raum mit einem Durchmesser von 8,5 Metern, der mit kleineren, umliegenden Räumen verbunden ist. Außerhalb der Räume verläuft eine Wendeltreppe mit einer Gesamtlänge von 120 Metern, die an der Innenwand der zylindrischen Form des Turms anliegt. Im obersten Stockwerk gibt es nur den Hauptsaal und außerhalb des mittleren Saals eine ziemlich große Terrasse, die einen schönen Blick auf die umliegende Stadt und das Meer bietet.